Den Stoffwechsel kontrollieren

Diabetes-Management

Diabetes-Management

Gut eingestellte Blutzuckerwerte haben bei der Behandlung von Diabetes oberste Priorität. Da hoher oder niedriger Blutzucker aber meist nicht sofort Beschwerden auslöst, ist die regelmässige Kontrolle unverzichtbar. Beim Diabetes-Management ist daher jede Menge Eigenverantwortung gefragt. Eine Herausforderung, aber auch eine echte Chance für mehr Selbstbestimmung, Sicherheit und Freiheit im Umgang mit Diabetes.

Blutzuckerselbstkontrolle: Hilfe bei der täglichen Einstellung des Diabetes

Die regelmässige, selbstständige Blutzuckermessung spielt für Menschen mit Diabetes eine zentrale Rolle. Das gilt vor allem für diejenigen, die blutzuckersenkende Medikamente einnehmen oder Insulin spritzen.
Moderne Blutzuckermessgeräte und –systeme erleichtern heute diese eigenständige, regelmässige Blutzuckermessung enorm. So sind heute in der Regel nur sehr geringe Blutmengen zum Messen erforderlich. Zudem ist ein hohes Mass an Genauigkeit heute bei den meisten Geräten gegeben – achten Sie hier auf die CE-Kennzeichnung des Gerätes!
Auch das handschriftliche Führen eines Blutzuckertagebuchs entfällt aufgrund automatisierter Protokolle zunehmend. Ein besonderer Vorteil, nicht nur um selbst den Überblick zu behalten, sondern auch, um dem Arzt das Auswerten der Daten zu erleichtern. Unleserliche Notizen und unvollständig ausgefüllte Blutzuckertagebücher gehören damit der Vergangenheit an.

Gut zu wissen:

Wie häufig Sie den Blutzucker messen sollten, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. So sollten zum Beispiel Typ-1-Diabetiker mindestens 4 Mal täglich den Blutzucker messen: Vor allen Hauptmahlzeiten und vor dem Zubett-Gehen.1 Bei Typ-2-Diabetes wiederum kann mitunter bereits das einmal tägliche Blutzuckermessen ausreichend sein.

Lesen Sie weiterführende Informationen zum Thema Blutzucker messen.

HbA1c-Wert beim Arzt kontrollieren lassen

Der HbA1c-Wert ist sozusagen das Langzeitgedächtnis des Blutzuckerspiegels und zeigt die Blutzuckereinstellung der letzten Wochen an.
Er wird in der Regel einnmal alle 3 Monate beim Arzt kontrolliert. Sollte der HbA1c-Wert über dem Zielwert liegen, gilt es, die eingeleiteten Behandlungsmassnahmen zu überprüfen und zu optimieren.
Je niedriger der HbA1c-Wert liegt, desto geringer ist das Risiko, an einer der typischen Folgeerkrankungen bei Diabetes (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall) zu erkranken.

Weitere Kontrolluntersuchungen (Beispiele)

Zur Verlaufskontrolle der Therapie von Diabetes mellitus und zur Früherkennung möglicher Folgeerkrankungen werden unter anderem die folgenden Kontrolluntersuchungen empfohlen:

Kontrollen bei Typ-2-Diabetes2

  • Gewicht
  • Blutdruck
  • Periphere Arterien
  • Augen- und Fussuntersuchungen
  • Untersuchungen des peripheren Nervensystems (siehe NVL Neuropathie)
  • Untersuchung der Injektionsstellen bei insulinbehandelten Menschen mit Diabetes

Zu den wichtigen Laborwerten zählen neben HbA1c unter anderem Kreatinin (eGFR), das Lipidprofil und Ketonkörper im Urin (nur bei hohen Plasmaglukosewerten).
Auch bei Typ-1-Diabetes sollten regelmässige Untersuchungen zur Früherkennung von möglichen Folgeerkrankungen durchgeführt werden.
Ihr Arzt berät Sie gerne, welche Untersuchungen in welchen Zeitabständen für Sie von Bedeutung sind.

Tipps bei Diabetes

Bewegung im Alltag
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Bewegung im Alltag

Körperliche Aktivität spielt bei Diabetes eine wichtige Rolle. Schliesslich hat Bewegung vielfältige positive Effekte: Sie senkt den Blutzuckerspiegel, reguliert den Blutdruck, verbessert die Blutfettwerte und hilft dabei, Übergewicht abzubauen.

Um Ihr Bewegungskonto wieder auf Vordermann zu bringen, hier einige Anregungen:

  • Fangen Sie klein an: Mit dem Fahrrad zur Arbeit, täglich ein 15-minütiger Spaziergang, Treppe statt Aufzug – am Anfang zählt vor allem der Wille, etwas zu verändern
  • Wählen Sie eine Sportart, die Freude macht. Egal ob Nordic Walking, Schwimmen oder Tanzen – wenn Sie mit dem Herzen dabei sind, bleiben Sie auch am Ball
  • Suchen Sie sich einen Trainingspartner – gemeinsam ist der innere Schweinehund leichter zu besiegen
Wichtig:Wichtig:

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Diabetes-Berater informieren, was Sie bei sportlichen Aktivitäten beachten sollten.

Erfahren Sie mehr zum Thema Sport bei Diabetes.

Ernährung
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Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist bei Diabetes grundsätzlich wichtig. Denn was wir essen, hat direkten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Bei Typ-2-Diabetes ist eine Ernährungsumstellung daher meist wesentlicher Bestandteil der Therapie. Kein Wunder, gelten doch Übergewicht und eine zu kalorienreiche Kost als wesentliche Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes.

Menschen mit Diabetes sollten grundsätzlich wissen, wie sich Kohlenhydrate, Fette und Eiweisse auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Bei der Gabe von Insulin sollte die Insulindosis auf die zugeführten Kohlenhydrate abgestimmt werden. Hier bietet eine Schulung die nötige Orientierung.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Ernährung bei Diabetes.

Insulintherapie
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Insulintherapie

Da Menschen mit Typ-1-Diabetes einen absoluten Insulinmangel haben, sind sie ihr Leben lang auf Insulin angewiesen. Anders sieht es bei Typ-2-Diabetikern aus: Sie haben einen relativen Insulinmangel, der mitunter ohne die Gabe von Insulin aufgefangen werden kann. Eine wichtige Rolle spielen dabei unter anderem regelmässige sportliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und der Abbau von Übergewicht. In einigen Fällen kann zusätzlich die Einnahme bestimmter Tabletten sinnvoll sein. Erst wenn diese Massnahmen nicht greifen, ist auch bei Typ-2-Diabetes in der Regel eine Insulintherapie angezeigt.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema Insulintherapie.

Diabetes-Schulung
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Diabetes-Schulung

Allen Menschen mit Diabetes und ggf. ihren Angehörigen wird ein spezielles Schulungsprogramm angeboten. Dabei steht das Selbstmanagement der Stoffwechselerkrankung im Fokus. Unter anderem geht es bei Schulungen um Aufklärung über das Krankheitsbild, Blutzuckerselbstkontrolle, Umgang mit Komplikationen wie Unterzuckerungen sowie Tipps für eine gesunde Lebensführung. Auch spezielle Aspekte wie zum Beispiel die Themen Beruf oder Versicherungen werden berücksichtigt.

Lassen Sie sich dazu von Ihrem behandelnden Arzt umfassend beraten. Fest steht: Je genauer man sich mit Diabetes auskennt, desto freier, selbstbestimmter und aktiver lässt sich der Alltag gestalten.

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1 NVL Therapie Typ-1-Diabetes. 2011
2 NVL Therapie des Typ-2-Diabetes. August 2013