Geheimratsecken & Co.
Haarausfall bei Männern: Ursachen & Formen
In den meisten Fällen steckt eine erbliche Veranlagung dahinter, wenn Männern die Haare vermehrt ausgehen. Typisch ist, dass sich dann Geheimratsecken und eine sogenannte „Scheitelglatze“ bilden – oft schon in jungen Jahren. Erfahren Sie hier mehr über die Ursachen und verschiedenen Formen des Haarausfalls.
Erblich bedingter Haarausfall bei Männern
Eine erbliche Veranlagung ist die häufigste Ursache für Haarausfall bei Männern. Sie führt dazu, dass die Haarfollikel überempfindlich auf männliche Geschlechtshormone (Androgene) reagieren und verfrüht ausfallen. Deshalb wird diese Form des Haarausfalls auch als androgenetische Alopezie bezeichnet, was so viel wie „Haarausfall durch männliche Geschlechtshormone“ bedeutet.
Bis zu 80 Prozent der Männer sind von erblich bedingtem Haarausfall betroffen.1
Im Gegensatz zum sogenannten diffusen Haarausfall, bei dem die Haare gleichmässig über den Kopf verteilt ausgehen, lichten sich die Haare beim erblich bedingten Haarausfall zunächst an ganz bestimmten Stellen, die sich bei Männern und Frauen unterscheiden.
Typisches Muster des genetisch bedingten Haarausfalls bei Männern:
- Haarausfall am Haaransatz über den Schläfen: Es bilden sich zunächst Geheimratsecken, die sich immer weiter nach hinten ausdehnen und zu einer Stirnglatze zusammenfliessen können.
- Haarausfall am Oberkopf: Es entsteht eine Tonsur, umgangssprachlich auch Scheitelglatze oder „Platte“ genannt.
Abb.: Typisches Muster des erblich bedingten Haarausfalls bei Männern
Mit der Zeit breiten sich die kahlen Stellen aus und gehen ineinander über, bis nur noch ein Haarkranz am Hinterkopf übrig bleibt.
Die ersten Anzeichen treten häufig schon im Teenageralter auf, spätestens am Ende der Pubertät um das 20. Lebensjahr herum.
Haarausfall: Weitere Ursachen und Formen
Neben einer genetischen Veranlagung können auch viele weitere Einflüsse zu einem vermehrten Haarverlust führen. Dazu zählen neben einem Nährstoffmangel auch verschiedene Erkrankungen und Medikamente.
Diffuser Haarausfall
- Typisches Anzeichen: Die Haare fallen am ganzen Kopf gleichmässig aus.
- Mögliche Ursachen: Verschiedenste Auslöser kommen infrage, so z. B.:
- Nährstoffmangel (insbesondere Eisenmangel bei jungen Männern im Wachstum oder bei intensivem Sport).
- Fehlernährung (z. B. bei strengen Diäten).
- Bestimmte Erkrankungen wie z. B. Gürtelrose, Syphilis, Diabetes mellitus, Störungen der Schilddrüsenfunktion und hohe Blutfettwerte.
- Medikamente (z. B. Zytostatika, die zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden; Antidepressiva; Heparin).
- Stress und ein hoher Zigarettenkonsum können Haarausfall ebenfalls begünstigen oder verstärken.
Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
- Typische Anzeichen: Runde, kahle Stellen auf dem Kopf, die meist ganz plötzlich auftreten. Manchmal ist auch die Körperbehaarung (z. B. Augenbrauen, Schamhaare) betroffen. Bei Männern können die kahlen Stellen auch im Bart auftreten.
- Ursachen: Diese Form des Haarausfall wird durch eine Entzündung der Haarfollikel ausgelöst. Man geht davon aus, dass eine Autoimmunerkrankung zugrunde liegt, bei der eine Fehlreaktion des Immunsystems dazu führt, dass die Haare nach diesem auffälligen Muster ausgehen. Genetische Faktoren scheinen dabei eine Rolle zu spielen. Als Triggerfaktoren wirken zum Beispiel psychische Belastungen, Infektionen, Allergien oder Medikamente.
Haarausfall bei Männern: Tipps
Haarausfall: Häufige Fragen
Wieviel Haarausfall ist normal?
Als grober Richtwert gilt, dass ein Verlust von bis zu 100 Haaren am Tag normal ist. Wie viele Haare täglich ausfallen, ist jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich und mitunter auch von der Jahreszeit abhängig. Ob tatsächlich ein verstärkter Haarverlust vorliegt, kann nur ein Dermatologe feststellen. Ausschlaggebend ist, ob die Bilanz zwischen ausfallenden und nachwachsenden Haaren zu einer Ausdünnung der Haarpracht führt, die über das für das Alter normale Mass hinausgeht.
Was löst Haarausfall aus?
Es gibt verschiedenste Auslöser die dazu führen können, dass die Haare vermehrt ausgehen. Besonders häufig ist der anlagebedingte Haarausfall, auch androgenetische Alopezie genannt. Bei Betroffenen reagieren die Haarfollikel überempfindlich auf männliche Geschlechtshormone (Androgene) und fallen an bestimmten Stellen aus. Darüber hinaus können zahlreiche weitere Einflüsse Haarausfall auslösen. Dazu zählen hormonelle Veränderungen bei Frauen nach der Geburt eines Kindes, ein Nährstoffmangel, verschiedene Erkrankungen und die Einnahme bestimmter Medikamente.
Was ist die Ursache für Haarausfall bei Frauen?
Viele Frauen bemerken beim Ansetzen oder Absetzen der Anti-Baby-Pille, dass sie vermehrt Haare verlieren. In der Regel verschwindet das Problem von selbst, wenn der Körper sich auf die neue hormonelle Situation eingestellt hat. Auch nach der Geburt eines Kindes oder nach den Wechseljahren klagen viele Frauen über einen vermehrten Haarverlust. Weitere mögliche Ursachen sind neben einer entsprechenden Veranlagung (erblich bedingter Haarausfall, sog. androgenetische Alopezie) und bestimmten Erkrankungen zum Beispiel auch ein Nährstoffmangel oder ein zu strenger Zopf.
Wachsen die Haare wieder nach?
Das kommt auf die Ursache des Haarausfalls an. Viele frischgebackene Mütter bemerken nach der Geburt und in der Stillzeit, dass ihnen vermehrt die Haare ausgehen. Sobald sich die hormonelle Situation wieder eingependelt hat, normalisiert sich in der Regel auch das Haarwachstum wieder. Ist ein Nährstoffmangel der Auslöser, wachsen die Haare in der Regel ebenfalls nach, wenn der Mangel behoben ist. Ist jedoch – wie so häufig – eine erbliche Veranlagung die Ursache für den Haarausfall, wachsen die Haare nicht mehr (von allein) nach. Um den Haarausfall zu stoppen und den Haarwuchs anzuregen, ist dann eine geeignete Behandlung erforderlich.
Was hilft am besten gegen Haarausfall?
Das hängt von der jeweiligen Ursache ab. Ist der Haarausfall die Folge einer Grunderkrankung (z. B. Störung der Schilddrüsenfunktion) sollte diese zunächst behandelt werden. Liegt ein Nährstoffmangel zugrunde, muss dieser ausgeglichen werden. Die häufigste Form des Haarausfalls ist allerdings erblich bedingt – in diesem Fall werden medizinische Shampoos bzw. Haarwasser empfohlen. Eine Behandlung mit rezeptpflichtigen Tabletten gegen Haarausfall kann bei Männern erwogen werden. Allerdings müssen die mitunter schwerwiegenden Nebenwirkungen beachtet werden.
Behandlung von Haarausfall bei Männern
Behandlung von Haarausfall bei Frauen
Welches Shampoo ist gut gegen Haarausfall?
Bislang sind keine Haarshampoos bekannt, die gut gegen Haarausfall sind. Ärzte empfehlen bei erblich bedingtem Haarausfall medizinische Lösungen mit dem Wirkstoff Minoxidil, die auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Es gibt spezielle Mittel für Männer und Frauen.
Mittel gegen Haarausfall bei Männern
Mittel gegen Haarausfall bei Frauen
Welche Tabletten helfen am besten gegen Haarausfall?
Bei erblich bedingtem Haarausfall kann der Arzt auch Tabletten verordnen. Da allerdings schwere Nebenwirkungen wie Depressionen, Libidoverlust und Erektionsstörungen auftreten können, müssen Risiken und Nutzen gemeinsam mit dem Arzt genau abgewogen werden.