Rotaviren zählen neben den ebenfalls gefürchteten Noroviren zu den häufigsten Erregern von Durchfallerkrankungen. Da geringste Virusmengen ausreichen, um sich anzustecken, kommt es leicht zu grossen Ausbrüchen. Das Rotavirus hat vor allem in den Wintermonaten Hochsaison, wobei die Erkrankungsraten zwischen Februar und April am höchsten sind.
Bei kleinen Kindern und Senioren kommt es häufig zu schweren Krankheitsverläufen.
Rotavirus: Verlauf der Erkrankung
Rotaviren werden in der Regel per Schmierinfektion übertragen. Das heisst: Die Erreger werden über den Stuhl eines Infizierten ausgeschieden und über Handkontakt oder Gegenstände auf andere Personen übertragen. Über den Mund gelangen die Viren in den Körper.
Da sie extrem säurestabil sind, macht ihnen die Magensäure nichts aus und sie gelangen unbeschadet in den Darm. Genauer gesagt ist die Dünndarmschleimhaut ihr Angriffspunkt. Dort vermehren sich die Viren und führen zu einer Schädigung der Schleimhaut. Daraufhin reagiert der Körper mit einer vermehrten Abgabe von Wasser und Elektrolyten in den Darm und die typischen Symptome entstehen.
Bei Säuglingen und Kleinkindern kommt es häufig zu schweren Krankheitsverläufen, oft ist eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich.
Im Erwachsenenalter verläuft die Erkrankung häufig milder oder sogar komplett ohne Beschwerden.
Bei Senioren steigt nicht nur die Erkrankungshäufigkeit wieder an, sondern gleichzeitig auch das Risiko für eine ausgeprägte Symptomatik. Rund ein Drittel der Betroffenen muss im Krankenhaus behandelt werden.
Vor allem der Flüssigkeitsverlust (Dehydration) macht kleinen Kindern und Senioren zu schaffen und kann lebensbedrohlich werden. Daher sollte bei schweren Durchfällen immer ein Arzt benachrichtigt werden.
Gut zu wissen:
Eine Rotavirus-Infektion kann auch komplett ohne Symptome verlaufen – vor allem bei Erwachsenen mit vollständig ausgebildetem Immunsystem ist das häufig der Fall. Trotzdem scheiden diese Personen Rotaviren aus und können daher ansteckend sein!
Rotavirus-Infektionen
Wichtige Fakten
Rotavirus: Inkubationszeit
Die Inkubationszeit beträgt ein bis drei Tage.
Dann stellt sich – vor allem bei kleinen Kindern – häufig ein heftiger Brechdurchfall mit ausgeprägtem Krankheitsgefühl ein.
Rotavirus: Ansteckung
Rotaviren sind extrem ansteckend.
Die Übertragung erfolgt v. a. über die Schmierinfektion, also über Handkontakt mit kontaminierten Flächen oder Gegenständen.
Rotaviren können jedoch auch über Lebensmittel und kontaminiertes Wasser übertragen werden.
Rotavirus: Dauer
Meist klingen die Beschwerden bereits nach etwa zwei bis sechs Tagen ab.
Bei Erwachsenen verläuft die Erkrankung häufig milder.
Symptome bei Rotavirus-Infektion: Überblick
Zwischen dem Zeitpunkt der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung können ein bis drei Tage vergehen. Dann kommt es vor allem bei kleinen Kindern häufig zu heftigem Brechdurchfall und einem ausgeprägtem Krankheitsgefühl.
Mögliche Symptome bei Rotavirus-Infektionen sind:
Wässrige Durchfälle
Erbrechen
Schleimbeimengungen im Stuhl
Fieber
Bauchschmerzen
Die Magen-Darm-Beschwerden bestehen in der Regel über zwei bis sechs Tage. Zusätzlich werden bei etwa der Hälfte der Betroffenen auch Atemwegsbeschwerden beobachtet.
Gut zu wissen:
Betroffene sind so lange ansteckend, so lange sie akute Symptome aufweisen und sie das Virus mit dem Stuhl ausscheiden. In der Regel ist die Virusausscheidung auf maximal 8 Tage begrenzt.
Magen-Darm-Infektionen
Tipps zur Vorbeugung
1 / 6
Gründliche Handhygiene
2 / 6
Lebensmittel durch Braten oder Kochen vollständig erhitzen
3 / 6
Obst und Gemüse gut waschen oder schälen
4 / 6
Austern, Muscheln nicht roh verzehren
5 / 6
Schweinefleisch nicht roh verzehren
6 / 6
Gefrorene Beeren immer erhitzen
Tipps bei Rotavirus-Infektionen
1 / 5
Viel trinken
Bei Durchfall geht wertvolle Flüssigkeit verloren. Der Flüssigkeitsverlust wiederum kann mit Kreislaufproblemen und Schwäche einhergehen. Umso wichtiger ist es, bei Durchfall viel zu trinken!
Während bei Gesunden etwa 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag empfohlen werden, sollten es daher bei Durchfall schon etwa 3 bis 4 Liter täglich sein. Ideal ist Mineralwasser ohne Kohlensäure oder auch Kamillen- oder Pfefferminztee. Am besten mehrere Tassen über den Tag verteilt in kleinen Schlucken trinken.
2 / 5
Elektrolytlösungen
Natrium, Kalium, Chlorid – bei Durchfall ist der Verlust an wertvollen Elektrolyten erhöht. Hier heisst es gezielt gegensteuern. Spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke können für den nötigen Ausgleich sorgen – vor allem bei starkem Durchfall sowie für Kinder und ältere Personen ist diese Massnahme wichtig.
Gut zu wissen:
Mit Wasser (1l), Traubenzucker (8 TL), Salz (1TL) und Orangensaft (1/2l) lässt sich eine Elektrolytlösung zur Not auch selbst herstellen.
3 / 5
Andere vor einer Ansteckung schützen
Rotaviren sind hochansteckend. Da eine Infektion vor allem bei kleinen Kindern und Senioren oft einen schweren Krankheitsverlauf nach sich zieht, sollten diese Risikogruppen besonders geschützt werden. Eine gründliche Händehygiene und die Anwendung geeigneter Desinfektionsmittel ist ein absolutes Muss, da schon geringste Erregermengen für eine Ansteckung ausreichen.
Wer zu Hause zwei Toiletten zur Verfügung hat, sollte das nutzen und eine „Toilettentrennung“ einführen. Betroffene sind so lange ansteckend, so lange sie akute Symptome aufweisen und das Virus mit dem Stuhl ausgeschieden wird. In der Regel ist die Virusausscheidung auf maximal 8 Tage begrenzt.
4 / 5
Ernährung bei Durchfall
Der Darm ist bereits im Alarmzustand – umso wichtiger ist es, in puncto Ernährung auf Schonkost zu setzen. Leicht und fettarm lautet die Devise! Geeignet sind zum Beispiel Zwieback, gedünstete Karotten oder Weissbrot. Auch ein geriebener Apfel (mit Schale!) hat sich bei Durchfall bewährt – denn die Schale enthält viel Pektin, das Wasser bindet. Pürierte Bananen sind eine beliebte Alternative.
Wichtig zu wissen:
Cola und Salzstangen bei Durchfall gelten heute nicht mehr als empfehlenswert. Milch und Milchprodukte sind aufgrund des hohen Fettgehalts ebenfalls tabu.
5 / 5
Rotavirus-Infektion: Wann zum Arzt?
In der Regel klingen die Beschwerden bei einer Rotavirus-Infektion nach etwa zwei bis sechs Tagen ab. Für bestimmte Personengruppen kann ein starker Brechdurchfall allerdings schnell zur Gefahr werden. Ein Arzt sollte deshalb grundsätzlich verständigt werden, wenn Durchfall bei Säuglingen, Kleinkindern sowie älteren oder geschwächten Menschen auftritt. Auch bei ansonsten gesunden Erwachsenen ist es wichtig, einen Arzt zu kontaktieren, wenn die Symptome stark ausgeprägt sind oder sich nicht bessern.
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