Was hilft gegen Warzen?

Warzen entfernen

Warzen entfernen

Warzen sind nicht nur unschön anzusehen, sie können auch Schmerzen bereiten und sind darüber hinaus sehr ansteckend. Dementsprechend gross ist oft der Wunsch, Warzen schnell loszuwerden. Es stehen unterschiedliche Möglichkeiten der Warzenentfernung beim Arzt und für zu Hause zur Verfügung.

Gängige Methoden zur Entfernung von Warzen

Wenn es um das Thema Warzenentfernung geht, spielen insbesondere die Säurebehandlung (äusserlich angewendete, säurehaltige Warzenmittel) als auch die Kryotherapie (Vereisung der Warze) eine zentrale Rolle.

Ob diese gängigen Methoden im individuellen Fall infrage kommen, hängt unter anderem von der Warzenart und der Ausdehnung des Warzenbefalls ab.

Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

Wichtig zu wissen: Wichtig zu wissen:

Warzenviren sind äusserst hartnäckig. Daher können Warzen in manchen Fällen sogar trotz erfolgreicher Behandlung erneut auftreten. Um solche Rückfälle möglichst zu vermeiden, sollten Mittel gegen Warzen ausreichend lange angewendet werden.

Warzen entfernen mittels Säurebehandlung

Die Säurebehandlung zielt darauf ab, die Warze sozusagen aufzulösen.

Zum Einsatz kommen dabei sowohl sogenannte Keratolytika (hornlösende Mittel) als auch Kaustika (Ätzmittel). Diese säurehaltigen Mittel gegen Warzen sind in der Regel frei verkäuflich erhältlich und werden vom Patienten selbst auf die Warze aufgetragen. Entsprechende „Warzenentferner“ werden auch häufig vom Arzt für die Behandlung der Warze zu Hause verordnet.

Arzneimittelgruppe Wirkstoffe (Beispiele) Wirkweise
Keratolytika (= hornlösende Mittel) Salicylsäure, Milchsäure, Essigsäure Hornlösend
Kaustika (= Ätzmittel) Trichloressigsäure, Ameisensäure Ätzend
Wichtig: Wichtig:

Ausgewählte, hochdosierte Säuremittel gegen Warzen dürfen nur vom Arzt angewendet werden.

Erfahren Sie hier mehr über säurehaltige Warzenentferner.

Kryotherapie (Warzen vereisen)

Der Begriff der Kryotherapie beschreibt die Vereisung der Warze (Kryo = Kälte). Durch die extreme Kälte sollen die Zellen in der oberen Hautschicht zerstört werden (Nekrose). Die Kryotherapie kann grundsätzlich sowohl beim Arzt als auch zu Hause erfolgen, wobei hier unterschiedliche Wirkstoffe zur Erzeugung niedriger Temperaturen zum Einsatz kommen.

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten, ob bzw. welche Form der Kryotherapie in Ihrem individuellen Fall geeignet ist.

Warze vereisen beim Arzt:

Beim Arzt wird in der Regel ein Wattestäbchen mit flüssigem Stickstoff für einige Sekunden auf die Warze gedrückt. Alternativ wird der flüssige Stickstoff auf die Warze gesprüht. Meist sind ein bis drei Sitzungen notwendig, die im Abstand von etwa einer Woche durchgeführt werden.

Warze vereisen zu Hause:

Rezeptfreie „Warzen-Vereiser“ mit Dimethylether, Propan oder Stickstoffmonoxid werden gemäss Packungsbeilage einige Sekunden lang direkt auf die Warze gedrückt bzw. gesprüht. Eine Wiederholung kann je nach Präparat notwendig sein. Beachten Sie dazu die Anweisungen in der Packungsbeilage.

Gut zu wissen:

Die Kryotherapie eignet sich für viele Hand- und Fusswarzen. Die ärztlich durchgeführte Kryotherapie kann zum Beispiel auch bei Gesichtswarzen wie Alterswarzen oder bei Genitalwarzen zum Einsatz kommen.

Wichtige Hinweise

  • Das Vereisen der Warze kann teilweise kurz als schmerzhaft empfunden werden.
  • Im Anschluss an die Vereisung der Warze kann sich eine Blase auf der Haut bilden, die anschliessend abfällt. Auch eine Hautreizung (z. B. in Form von Rötung und Schwellung) ist möglich
  • Bei diabetischem Fuss oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK, sog. „Schaufensterkrankheit“) ist das Vereisen der Warze nicht geeignet. Das gilt auch in der Schwangerschaft und Stillzeit.

Weitere Möglichkeiten der Warzenentfernung

Um Hautwarzen zu entfernen, können je nach Warzenart verschiedene weitere Verfahren infrage kommen. Lassen Sie sich dazu gerade im Hinblick auf Schmerzen, Nebenwirkungen und mögliche Narbenbildung umfassend von Ihrem Arzt beraten.

Weitere Möglichkeiten der medikamentösen Therapie von Warzen:

  • Ärztlich verordnete Salben oder Lösungen, die das Zellwachstum hemmen (topische Zytostatika)
  • Virostatika, also virushemmende Medikamente
  • Arzneimittel, die vom Arzt in die Warze gespritzt werden (unter anderem bestimmte Proteine, die einen Einfluss auf das Immunsystem haben)

Warzen Wann zum Arzt?

  • Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich tatsächlich um eine Warze handelt
  • Bei ausgedehntem Befall
  • Bei erfolgloser Selbstmedikation
  • Bei Hautrötung bzw. -reizung im Bereich der Warze/n
  • Wenn Warzen in Schwangerschaft oder Stillzeit auftreten
  • Bei Warzen im Genitalbereich (Feigwarzen)

Weitere Behandlungsoptionen in der Arztpraxis:

  • Abschabung („Kürettage“): Dabei schabt der Arzt die Warze mit einem speziellen Instrument („scharfer Löffel“) ab. Mitunter wird eine Vorbehandlung mittels Salicylsäure durchgeführt.
  • Elektrokoagulation: Hier wird die Warze mittels Strom „verdampft“.
  • Laserbehandlung: Mit dem Laser wird das Warzengewebe erhitzt und zerstört.
  • Photodynamische Therapie: Dabei wird die Warze mit einem speziellen Gel behandelt, das anschliessend mit Licht bestrahlt und auf diese Weise aktiviert wird – Ziel ist die Zerstörung des Warzengewebes.
  • Chirurgische Entfernung: Warzen werden aufgrund des Infektions- und Narbenrisikos heute nur noch selten operativ herausgeschnitten.
Wichtig: Wichtig:

Bei Kindern sollten nur Behandlungsverfahren gewählt werden, die möglichst schmerzfrei und mit einem geringen Narben-Risiko verbunden sind. Lesen Sie hier mehr zum Thema Warzen bei Kindern.

Gut zu wissen:

Wenn Warzen nicht stören und keine Probleme bereiten, kann auch Abwarten („Wait-and-see“) eine Möglichkeit sein – denn Warzen können nach einiger Zeit wieder von selbst verschwinden (sog. Spontanremission). Allerdings können bis dahin mehrere Monate oder sogar Jahre vergehen, sodass viel Geduld gefragt ist. Und: Bei Feigwarzen ist Zuwarten keine Option! Denn diese Genitalwarzen sollten aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr grundsätzlich ärztlich behandelt werden.

Warzen natürlich behandeln

Immer wieder wird die Frage laut: Lassen sich Warzen nicht auch natürlich entfernen? Tatsächlich stehen unterschiedliche natürliche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Das Spektrum reicht von Schöllkraut gegen Warzen (z. B. als Tinktur oder Creme) über Teebaumöl bis hin zur Homöopathie gegen Warzen (Thuja äusserlich und innerlich angewendet).

Die Wirkung ist allerdings meist nicht belegt. Das gilt insbesondere auch für gängige Hausmittel gegen Warzen, die häufig mehr Mythos als Wahrheit sind.

Wer die Warzenentfernung ganz natürlich unterstützen möchte, kann auf Massnahmen setzen, die das Immunsystem stärken (z. B. ausreichend Schlaf, Stressabbau, ausgewogene Ernährung, Bewegung an der frischen Luft). Denn ein starkes Immunsystem kann bei der Bekämpfung von Warzenviren nur von Vorteil sein.

Tipps bei Warzen

Keine Panik
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Keine Panik

Wenn Sie eine oder mehrere Warzen bemerken, heisst es zunächst einmal: Ruhe bewahren! Denn Warzen sind an sich harmlos. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass sie von selbst wieder verschwinden – das kann allerdings mehrere Monate bis Jahre dauern.

Wichtig:Wichtig:

Wenn Warzen kosmetisch als störend empfunden werden oder wenn sie Beschwerden bereiten (z. B. Schmerzen beim Gehen), ist die Entfernung der Warzen oft die bessere Option. Auch aufgrund der grossen Ansteckungsgefahr (Ausnahme: Alterswarzen) kann es sinnvoll sein, Warzen gezielt zu behandeln.

Mittel gegen Warzen
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Mittel gegen Warzen

Zur Entfernung von Warzen stehen verschiedene Mittel zur Verfügung, die oft freiverkäuflich erhältlich sind. Sie basieren insbesondere auf den Prinzipien der Säurebehandlung zum Auflösen der Warze und/oder der Kryotherapie (Vereisen der Warze).

Ob verschreibungspflichtige Medikamente bzw. spezielle Verfahren zur Entfernung von Warzen wie z. B. Vereisung mit flüssigem Stickstoff, Laserbehandlung oder photodynamische Therapie im individuellen Fall zielführender sind, gilt es im Zweifel mit dem Arzt zu klären.

Wichtig:Wichtig:

Feigwarzen sollten aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr immer ärztlich behandelt werden.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Warzen entfernen.

Kratzen verboten!
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Kratzen verboten!

Um zu vermeiden, dass Warzenviren auf der Haut verteilt werden und so neue Warzen entstehen, ist es wichtig, die Hautwucherungen möglichst nicht zu berühren. Vor allem Kratzen ist verboten! Das gilt insbesondere für Dellwarzen, in deren Mitte sich eine hochinfektiöse Flüssigkeit befindet, die sich beim Kratzen entleert. Auf diese Weise kann aus einer Warze sehr schnell eine ganze Ansammlung mehrerer Warzen werden.

Um einer solchen „Selbstansteckung“ vorzubeugen, sollten Sie benutzte Handtücher bei 60 Grad waschen.

Ansteckung anderer vermeiden
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Ansteckung anderer vermeiden

Da es sich bei Warzen in der Regel um eine Virusinfektion handelt, besteht immer die Gefahr, dass Sie andere anstecken. Zur Vorbeugung sind folgende Grundregeln zu beachten:

  • Teilen Sie benutzte Handtücher nicht mit anderen. Das gilt auch für Socken, Schuhe und Handschuhe (bei Fingerwarzen)
  • Kleben Sie die Warze beim Schwimmen mit einem wasserfesten Pflaster ab
  • Laufen Sie in Umkleidekabinen, Gemeinschaftsduschen oder Schwimmbädern nicht barfuss; generell ist das Barfusslaufen bei Warzen zu vermeiden
Wichtig:Wichtig:

Da Feigwarzen sehr ansteckend sind, sollte bis zum Abheilen dieser Genitalwarzen auf Sex verzichtet werden. Auch Kondome bieten keinen hundertprozentigen Schutz. Suchen Sie einen Arzt auf.

Wann zum Arzt bei Warzen?
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Wann zum Arzt bei Warzen?

In manchen Fällen ist ein Arztbesuch bei Warzen wichtig – zum Beispiel dann, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich überhaupt um eine Warze handelt. Das Gleiche gilt bei ausgedehntem Warzenbefall, bei erfolgloser Selbstbehandlung und wenn die Haut im Bereich der Warze gerötet oder gereizt ist. Nicht zuletzt sind Warzen in Schwangerschaft oder Stillzeit immer ein Fall für den Arzt.

Gut zu wissen:

Da Warzen im Genitalbereich sehr ansteckend sind, sollten Feigwarzen grundsätzlich ärztlich behandelt werden. Nehmen Sie auch Ihren Partner mit (Stichwort “Ping-Pong-Effekt”).

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