Was hilft gegen Fusspilz?
Fusspilz: Behandlung im Überblick

Auch wenn Fusspilz (Tinea pedis) in den meisten Fällen recht harmlos wirkt, ist eine frühzeitige und gezielte Behandlung unverzichtbar. Der Grund: Ohne die richtige Therapie und die vollständige Ausheilung kann die Infektion immer wieder aufflammen oder auch Komplikationen wie eine Wundrose (Erysipel) nach sich ziehen.
Die häufigste Fusspilz-Form, Fusspilz zwischen den Zehen (Tinea pedis interdigitalis), lässt sich mit geeigneten Antimykotika aus der Apotheke gut selbst behandeln. Bei anderen Fusspilz-Formen wie dem Fusspilz im Bereich der Fusssohle („Mokassin-Typ“) ist ein Arztbesuch anzuraten.
Warum die Fusspilz-Behandlung so wichtig ist
Fusspilz (Tinea pedis) beginnt häufig recht harmlos – zum Beispiel mit Juckreiz zwischen den Zehen oder auch einer Hautrötung im betroffenen Bereich. Wer entsprechende Fusspilz-Anzeichen bemerkt, sollte frühzeitig aktiv werden. Denn wird Fusspilz nicht oder nicht ausreichend behandelt, kann dies mitunter ernste Folgen haben.
Dazu zählen:
- Wiederaufflammen der Fusspilz-Infektion (Chronifizierung)
- Übergang von Fusspilz zwischen den Zehen (Tinea pedis interdigitalis) in den chronischen Mokassin-Typ (Fusspilz im Bereich der Fusssohle)
- Ausdehnung auf andere Körperstellen (z. B. Tinea cruris – juckender Ausschlag im Bereich von Schenkel, Leiste und Anus)
- Ausbreitung auf die Nägel (Nagelpilz/ Onychomykose)
- Bakterielle Sekundärinfektion (z. B. Wundrose im Bereich des Unterschenkels)
Umso wichtiger ist: Versäumen Sie nicht, den Fusspilz schnell, gezielt und effektiv zu behandeln. Dafür lohnt es sich auch, mögliche Schamgefühle zu überwinden. Wussten Sie, dass etwa 30 Prozent der Bevölkerung von Fusspilz betroffen sind? Sie sind also mit diesem unangenehmen Thema nicht alleine!
Erste Anlaufstelle bei Fusspilz zwischen den Zehen ist die Apotheke. Verzichten Sie besser auf Hausmittel gegen Fusspilz . Denn die Wirksamkeit ist nicht belegt, zudem können Sie durch eigenständiges „Herumdoktern“ mitunter sogar Schaden anrichten.
Mittel gegen Fusspilz
Grundsätzlich können bei Fusspilz sowohl topische (lokal anzuwendende) als auch systemische (zur Einnahme bestimmte) Antimykotika zum Einsatz kommen.
Während systemische Antimykotika vom Arzt verordnet werden und eher beim selteneren Mokassin-Typ (Fusspilz auf den Fusssohlen) angewendet werden, stehen zur Behandlung des häufigsten Fusspilz-Typs (Fusspilz der Zehenzwischenräume) rezeptfreie, topische Antimykotika mit guter Wirksamkeit und Verträglichkeit zur Verfügung.
Lesen Sie hier mehr über Hilfe aus der Apotheke .
Rezeptfreie Fusspilz-Medikamente – worauf kommt es an?
Antimykotikum ist nicht gleich Antimykotikum. Tatsächlich unterscheiden sich die rezeptfreien Fusspilzmittel unter anderem im Hinblick auf die
- Wirkstoffe (Fungizide und fungistatische Wirkstoffe)
- Darreichungsform (z. B. als Creme, Lösung, Spray oder Puder)
- Anwendungsdauer (Clotrimazol: 3-4 Wochen, Terbinafin: 1 x pro Woche oder Einmalanwendung)
Das genaue Hinsehen bei der Auswahl eines Antipilzmittels lohnt sich also.
Fungizide und fungistatische Wirkstoffe: Wirkweise und Anwendungsdauer
Die eingesetzten Wirkstoffe gegen Fusspilz unterscheiden sich in ihrer Wirkweise:
Fungistatische Wirkstoffe (z. B. Clotrimazol)
- Hemmen die Vermehrung von Pilzerregern
- Töten die Pilzerreger nicht ab
- Anwendungsdauer über 3-4 Wochen erforderlich, da die Erreger erst im Rahmen des natürlichen Regenerationsprozesses der Haut abgestossen werden
Fungizide Wirkstoffe (z. B. Terbinafin)
- Hemmen die Vermehrung von Pilzerregern
- Töten die Pilzerreger ab
- Kürzere Anwendungsdauer (Wirksamkeit unabhängig vom natürlichen Hauterneuerungsprozesses)
Mittel gegen Fusspilz:
Vielfältige Darreichungsformen
Antimykotika sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich.
Bei der Darreichungsform sind individuelle Vorlieben ebenso zu berücksichtigen wie die jeweils spezifischen Besonderheiten bei der Anwendung. Mögliche Kriterien bei der Auswahl sind:
- Creme → zusätzlich pflegende Eigenschaften, ideal bei trockener, schuppender Haut
- Spray → Einfache Anwendung auch bei schwer erreichbaren Stellen; ideal auch für ältere Menschen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind; zusätzlich sanft-kühlender Effekt
- Gel → kühlende Wirkung, ideal bei starkem Juckreiz und Brennen
- Filmbildende Lösung → modernste Darreichungsform ermöglicht Einmalanwendung
Puder kann bei trockener Haut die Beschwerden verschlimmern. Darüber hinaus ist ein Sekretstau möglich, der Sekundärinfektionen nach sich ziehen kann.
Was tun bei Fusspilz? Ergänzende Massnahmen
Neben der Anwendung von geeigneten Mitteln gegen Fusspilz können ergänzende Massnahmen im Rahmen der Behandlung hilfreich sein. So empfiehlt es sich, Handtücher, Socken und weitere Textilien, die direkt mit den infizierten Hautstellen in Kontakt gekommen sind, bei mindestens 60 Grad zu waschen. Um z. B. Familienmitglieder vor einer Ansteckung zu schützen, sollte man in der Zeit der Infektion nicht barfuss laufen.