Gelegentliches Sodbrennen ist in der Regel kein Grund zur Besorgnis. Wer allerdings immer wieder unter den Beschwerden leidet, sollte aktiv werden. Denn dann ist eine nachhaltige Behandlung wichtig. Zudem sollte ein Arztbesuch eingeplant werden, damit ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen werden können. Erste Anlaufstelle ist der Hausarzt. Er kann im Zweifelsfall eine Überweisung zum Gastroenterologen veranlassen.
Häufiges Sodbrennen nachhaltig behandeln
Bei Sodbrennen greifen viele Betroffene zu Antazida, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Diese Medikamente neutralisieren die vorhandene Säure im Magen. Sie können vor allem bei gelegentlichem Sodbrennen sinnvoll sein, da die Beschwerden rasch gelindert werden. Allerdings lässt die Wirkung dieser Arzneimittel auch schnell - nach ungefähr zwei Stunden - wieder nach. Zudem sollten sie nicht länger als zwei Wochen angewendet werden.
Häufiges Sodbrennen erfordert deshalb in der Regel eine andere Behandlungsstrategie: Die sogenannten Protonenpumpenhemmer (PPI) haben den Vorteil, dass sie an einer anderen Stelle ins Geschehen eingreifen. Sie hemmen direkt die Säureproduktion im Magen und verfügen über eine deutlich längere Wirkdauer – deshalb sind sie zum Beispiel auch bei nächtlichem Sodbrennen eine gute Option. Dadurch, dass die Säurebildung nachhaltig verringert wird, ist die Speiseröhre auch besser vor der aggressiven Flüssigkeit geschützt. Zwischenzeitlich sind die Wirkstoffe Omeprazol und Pantoprazol in einer Dosierung von jeweils 20 Milligramm pro Tag auch rezeptfrei erhältlich. Sie dürfen ohne Rücksprache mit dem Arzt nur über einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden. Bei häufigerem Sodbrennen können sie jedoch auf ärztliche Anordnung auch längerfristig eingenommen werden.
Gut zu wissen:
In der aktuellen medizinischen Leitlinie zur Behandlung der Refluxkrankheit* werden Protonenpumpenhemmer als Mittel der Wahl empfohlen.
Haben Betroffene täglich Sodbrennen, ist das ein Alarmzeichen, das ärztlich abgeklärt werden muss. Weitere Alarmsymptome sind zum Beispiel Schluckbeschwerden, Erbrechen, Blutungen und ein unbeabsichtigter Gewichtsverlust. Grundsätzlich sollten die Ursachen von häufigem Sodbrennen von einem Arzt untersucht werden.
Tritt Sodbrennen häufiger auf, sollten Sie die Ursachen ärztlich abklären lassen. Das gilt insbesondere dann, wenn sich die Beschwerden verschlimmern, wenn Vorerkrankungen bestehen oder Alarmsymptome auftreten. Dazu zählen zum Beispiel:
Schluckbeschwerden
Erbrechen
Blut im Stuhl
Ungewollter Gewichtsverlust
Erste Anlaufstelle bei Sodbrennen ist der Hausarzt. Falls notwendig kann er eine Überweisung zum Gastroenterologen veranlassen.
Häufiges Sodbrennen: Auslöser meiden
Ergänzend zu einer nachhaltigen medikamentösen Behandlung können einige kleine Veränderungen im Alltag grosse Wirkung zeigen. Da insbesondere falsche Ernährungsgewohnheiten die Beschwerden auslösen oder verstärken können, ist das ein wichtiger Ansatzpunkt. Zusätzlich sollten Betroffene nach Möglichkeit Stress vermeiden bzw. für den nötigen Ausgleich sorgen. Diese Tipps haben sich bewährt:
Regelmässige, kleine Mahlzeiten
Gut bekömmliche Speisen bevorzugen, z. B. gedünstetes Gemüse, Kartoffeln, Reis
Sehr fette Speisen und scharfe Gerichte vermeiden
Kaffee, Mineralwasser und Limonaden begünstigen Sodbrennen – ideale Durstlöscher sind stilles Wasser oder Kräutertees
Langsam essen und gründlich kauen
Stress vermeiden bzw. erprobte Entspannungsverfahren (z. B. Yoga, Autogenes Training) nutzen
Wer tagsüber vor lauter Hektik nicht zum Essen kommt, neigt dazu, abends mit grossem Hunger über die Stränge zu schlagen. Sodbrennen ist dann häufig die Folge. Die erste wichtige Gegenmassnahme: Achten Sie darauf, dass Sie über den Tag verteilt lieber mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen statt weniger grosser. So sorgen Sie dafür, dass der Magen nicht zu stark belastet wird. Studien haben gezeigt, dass in diesem Zusammenhang ein psychologischer Trick helfen kann: Denn wer von kleineren Tellern isst, kann eine übermässige Kalorienzufuhr oft vermeiden.
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Angenehme Ess-Atmosphäre
Wer sein Essen hektisch hinunterschlingt, bekommt recht schnell die Quittung in Form von Unwohlsein oder Sodbrennen zu spüren. Deshalb gilt: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Ihre Mahlzeiten und sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre. Verordnen Sie Störfaktoren wie Telefon oder Laptop eine Sendepause. Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich – so leisten Sie wichtige Vorarbeit für die Verdauung und merken zudem rechtzeitig, wann sich ein Sättigungsgefühl einstellt.
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Wenn Sodbrennen nachts quält
Sodbrennen kann einem wirklich den Schlaf rauben. Denn im Liegen steigt der saure Mageninhalt noch leichter in die Speiseröhre auf. Ein kleiner Trick schafft Abhilfe: Stellen Sie das Kopfteil etwas höher oder legen Sie ein dickeres Kissen unter. So wirkt die Schwerkraft besser und die Beschwerden lassen oft spürbar nach. Übrigens: Wer zu Sodbrennen neigt, sollte auf üppige Mahlzeiten am späten Abend verzichten.
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Stress vermeiden
Stress und Hektik können die Säureproduktion im Magen nach oben treiben und auf diese Weise Sodbrennen begünstigen. Zudem erschlafft die Muskulatur im Verdauungstrakt, wenn wir im „Stress-Modus“ sind. Die Folge: Auch der Schliessmuskel, der normalerweise den Magen nach oben hin abdichtet, wird dann gelockert. Oft ist es gar nicht so einfach, das „Hamsterrad“ anzuhalten. Vielen Betroffenen helfen Entspannungsmethoden wie zum Beispiel Yoga, Autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jacobson.
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Übergewicht abbauen
Überflüssige Pfunde gelten als wichtiger Risikofaktor für Sodbrennen. Denn bei Übergewicht steigt der Druck im Bauchraum, sodass die Magensäure leichter in die Speiseröhre zurückfliessen kann. Wichtig ist, auf Crash-Diäten zu verzichten und stattdessen lieber auf eine nachhaltige Umstellung der Ernährung zu setzen. Oft hilft es dabei, für eine oder zwei Wochen ein Essprotokoll zu führen und die verzehrten Speisen und Getränke zu notieren. Vermerken Sie auch, in welchen Situationen Sie essen. Denn auch diese Informationen sind oft sehr aufschlussreich und bieten wichtige Ansatzpunkte für Verhaltensänderungen.
Gut zu wissen:
Ein zu eng geschnallter Gürtel oder enge Hosen können den Druck im Bauchraum ebenfalls erhöhen und auf diese Weise Sodbrennen begünstigen.
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