Bänder überdehnt

Bänderdehnung: Ursachen im Überblick

Autoren: Jennifer Hamatschek , Sandra Winter Stand: 12.09.25
Bänderdehnung: Ursachen
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Eine Bänderdehnung entsteht, wenn die Bänder über ihren maximalen Dehnungsgrad hinaus belastet werden. Manchmal genügt schon ein einfaches Umknicken – und die Bänder im Fuss sind gezerrt. Eine Bänderdehnung im Knie geht oft auf eine Art „Verdrehen“ zurück. Eine häufige Ursache sind schnelle Richtungs- oder Tempowechsel beim Sport. Erfahren Sie hier mehr darüber.

Bänderdehnung: Was passiert im Körper?

Bei einem Band (Fachbegriff: Ligamentum) handelt es sich um einen sehnenähnlichen Bindegewebszug. Bänder verbinden in unserem Körper unter anderem bestimmte Knochen im Bereich der Gelenke, sodass die Knochen stabiler sind.

Bänder sind bis zu einem gewissen Grad dehnbar. Bei einer Bänderdehnung wird durch eine hohe Belastung (z. B. plötzliches Abbremsen, Umknicken, abrupter Richtungswechsel) diese maximale Dehnbarkeit aber überschritten – die normale Faseranordnung des Bandes wird gestört, es kommt zu einer Auffaserung der Kollagenstrukturen des Bandes.

Gut zu wissen:

Im Gegensatz zu einem Bänderanriss (Bandverletzung Grad II) oder einem Bänderriss (Bandverletzung Grad III) bleibt bei einer Bänderdehnung das Band an sich intakt. (Bandverletzung Grad I).

Bänderanriss

Besonders häufig sind die Bänder des Sprunggelenks und des Knies betroffen. Je nach Lokalisation sind typische Auslöser einer solchen Bänderzerrung bekannt.

Hätten Sie's gewusst

Der Aussenbandriss am Sprunggelenk tritt besonders häufig beim Volleyball, Basketball, Fussball, Klettern und Geländesport auf.

Frühere Verletzungen wie z. B. eine Verstauchung oder auch eine Bänderüberdehnung können das Risiko für eine (erneute) Bänderverletzung erhöhen.

Während einem Bänderriss nehmen manche Betroffene ein Rupturgeräusch wahr. Auch ein Zerreissungsgefühl ist während dem Unfall möglich.

Überdehnte Bänder im Sprunggelenk: Ursachen

Die Bänderdehnung im Sprunggelenk ist eine relativ häufige Form der Bänderzerrung. Überdehnt werden können

  • die Aussenbänder,
  • die Innenbänder sowie
  • das sogenannte Syndesmoseband, also das Halteband zwischen Waden- und Schienbein.

Bänderdehnung im Sprunggelenk

Typische Auslöser für eine Bänderdehnung im Sprunggelenk sind:

  • „Supinationstrauma“: Umknicken über den äusseren Fussrand –> Aussenband gezerrt (besonders häufig)
  • „Pronationstrauma“: Umknicken über den inneren Fussrand –> Innenband gezerrt
  • Abruptes Starten oder Stoppen beim Sport (z. B. beim Fussball oder Squash)
  • Verdrehung des Sprunggelenks (Syndesmoseband-Überdehnung) – häufig bei sehr dynamischen Kontaktsportarten wie Fussball, Handball oder Judo sowie im Hockey

Typische auslöser

Knie: Bänder überdehnt

Das Knie stützen zwei Kreuzbänder und zwei Seitenbänder. Auch diese sind bei einer Bänderüberdehnung häufig betroffen.

Bänderdehnung im Knie

Typische Auslöser für eine Bänderdehnung im Knie sind:

  • „Knie verdreht“ (Also das Knie bleibt stehen, der Körper dreht sich aber weiter) – zum Beispiel beim Skifahren, auch bei einer ungünstigen Bewegung im Alltag
  • Alle Sportarten, bei denen das Knie grundsätzlich einer hohen Belastung ausgesetzt ist (z. B. Fussball, Handball, Tennis)

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Stand: zuletzt aktualisiert am 12.09.25

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Autoren:

Jennifer Hamatschek

Jennifer Hamatschek, Chefredaktion Medizin und Pharmazie

Jennifer Hamatschek hat Germanistik und Pharmazie an der LMU München studiert. Sie ist eine renommierte Fachjournalistin für Medizin und Gesundheit, die seit über 15 Jahren komplexe medizinische Inhalte zielgruppengerecht und evidenzbaisert aufbereitet. Mehr zu Jennifer Hamatschek
Sandra Winter

Sandra Winter, Gesundheitsredaktion

Sandra Winter ist eine erfahrene Gesundheitsjournalistin mit ausgewiesener Expertise in den Bereichen Ernährungswissenschaften, alternative Heilmethoden und Sportmedizin. Mit über 15 Jahren Erfahrung steht Sandra für vertrauenswürdige, wissenschaftlich fundierte und gut recherchierte Gesundheitsinformationen – immer am Puls aktueller Forschung und Trends in der Gesundheitsbranche. Mehr zu Sandra Winter

ICD-Codes:

ICD-Codes (International Classification of Diseases) sind weltweit anerkannte medizinische Verschlüsselungen für Diagnosen. Sie werden von Ärzt:innen verwendet, um Krankheiten und Gesundheitsstörungen eindeutig zu klassifizieren und finden sich beispielsweise in Arztbriefen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Abrechnungen mit Krankenkassen.

Quellen:

Fachliche Endprüfung und Qualitätssicherung:

Tatiana Schmid

Tatiana Schmid, Chefredaktion Gesundheit und Ernährung

Tatiana Schmid ist Diplom-Oecotrophologin und eine profilierte Fachjournalistin für Gesundheit, Medizin und Ernährung mit über einem Jahrzehnt redaktioneller Erfahrung. Mehr zu Tatiana Schmid

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