Alle was-tun-bei.ch Inhalte werden von medizinischem Fachjournalisten überprüft.
Der Bänderriss zählt zu den häufigsten Sportverletzungen. Insbesondere bei schnellen Richtungswechseln oder abrupten Tempo-Änderungen können Bänder teilweise oder komplett reissen. Manchmal genügt aber schon ein einfaches Umknicken – und die Bänder im Fuss sind gerissen. Ein Bänderriss im Knie geht häufig auf eine Art „Verdrehen“ zurück.
Bänderriss: Was passiert im Körper?
Bei einem Band (Fachbegriff: Ligamentum) handelt es sich um einen sehnenähnlichen Bindegewebszug. Bänder verbinden in unserem Körper unter anderem bestimmte Knochen im Bereich der Gelenke, sodass die Knochen stabiler sind.
Bänder sind bis zu einem gewissen Grad dehnbar. Bei einem Bänderriss wird durch eine hohe Belastung (z. B. plötzliches Abbremsen, Umknicken, abrupter Richtungswechsel) diese maximale Dehnbarkeit aber deutlich überschritten. Es kommt zu einem Bänderanriss (Bandverletzung Grad II: partielle Ruptur) oder einem Bänderriss (Bandverletzung Grad III: Bandruptur).
Gut zu wissen:
Bei einer Bänderdehnung (Bandverletzung Grad I) bleibt das Band an sich intakt, es kommt nur zu einer Auffaserung der Kollagenstrukturen.
Der Bänderriss kann grundsätzlich nur ein Band oder auch mehrere Bänder betreffen.
Besonders häufig tritt ein Bänderriss bzw. Bänderanriss am Sprunggelenk und am Knie auf.
Je nach Lokalisation sind typische Auslöser bekannt.
Hätten Sie's gewusst
Der Aussenbandriss im oberen Sprunggelenk zählt zu den häufigsten Sportverletzungen und macht etwa 14 Prozent aller Notfallbehandlungen bei Sportlern aus.
Der Aussenbandriss am Sprunggelenk tritt besonders häufig beim Volleyball, Basketball, Fussball, Klettern und Geländesport auf.
Bei einem Aussenbandriss im Sprunggelenk ist bei nichtoperativer Behandlung die Sportfähigkeit bei 60 bis 90 Prozent aller Patienten nach 12 Wochen wieder auf dem Niveau wie vor der Verletzung einzustufen.
Als „unhappy triad“ wird die kombinierte Verletzung von vorderem Kreuzband, Innenmeniskus und Innenband des Knies bezeichnet.
Bänderriss im Sprunggelenk: Ursachen
Der Bänderriss im Fuss, also genauer gesagt ein Bänderriss im Sprunggelenk, ist keine Seltenheit.
Betroffen sein können
die Aussenbänder
die Innenbänder sowie
das sogenannte Syndesmoseband, also das Halteband zwischen Waden- und Schienbein.
Die Aussenbandruptur tritt dabei besonders häufig auf.
Typische Auslöser für einen Bänderriss im Sprunggelenk sind folgende Unfallhergänge:
Besonders häufig: „Supinationstrauma“: Umknicken über den äusseren Fussrand –> Aussenbandriss im Fuss; es können alle drei Aussenbänder reissen
Gut zu wissen:
Die Aussenbandruptur zählt zu den häufigsten Verletzungen im Sport überhaupt.1
Seltener: „Pronationstrauma“: Umknicken über den inneren Fussrand –> Innenband gerissen
Ebenfalls selten: Verdrehung des Sprunggelenks (Syndesmoseband-Riss) – oft bei sehr dynamischen Kontaktsportarten wie Fussball, Handball oder Judo sowie im Hockey
Umknicken, Verdrehen, aber auch abruptes Starten oder Stoppen beim Sport (z. B. beim Fussball oder Squash), sind also in Verbindung mit einem Bänderriss im Sprunggelenk als Auslöser zu nennen.
Bänderriss
Risikofaktoren
Frühere Verletzungen von Knöchel oder Knie (z. B. Verstauchung, Bänderüberdehnung)
Fehlstellungen, z. B. der Beinachsen oder der Füsse
Lose Bänder, die zu wenig Stabilität geben (sog. Hyperelastizität)
Hochrisikosportarten wie Volleyball, Basketball, Fussball und Ähnliche
Voroperationen
Bänderriss im Knie
Das Knie stützen
zwei Kreuzbänder (vorderes Kreuzband und hinteres Kreuzband) und
zwei Seitenbänder.
Alle Bänder im Knie können betroffen sein. Das vordere Kreuzband ist allerdings deutlich häufiger in Mitleidenschaft gezogen (vorderer Kreuzbandriss) als das hintere Kreuzband (hinterer Kreuzbandriss).
Typische Auslöser bzw. Risikofaktoren für einen Bänderriss im Knie sind:
„Knie verdreht“ (Also das Knie bleibt stehen, der Körper dreht sich aber weiter) – zum Beispiel beim Skifahren, auch bei einer ungünstigen Bewegung im Alltag
Alle Sportarten, bei denen das Knie grundsätzlich einer hohen Belastung ausgesetzt ist (z. B. Fussball, Handball, Tennis)
Autoren, medizinische Fachinformationen und Quellen
Jetzt einblenden
Stand: zuletzt aktualisiert am 18.09.25
Wissenschaftliche Standards:
Dieser Text entspricht den Standards und Vorgaben aus der ärztlichen Fachliteratur, folgt den einschlägigen medizinischen Leitlinien, Veröffentlichungen von Fachgesellschaften sowie aktuellen Studien und wurde von Fachjournalisten
geprüft. Mehr zu unseren Qualitätssicherungsstandards
Autoren:
Jennifer Hamatschek, Chefredaktion Medizin und Pharmazie
Jennifer Hamatschek hat Germanistik und Pharmazie an der LMU München studiert. Sie ist eine renommierte Fachjournalistin für Medizin und Gesundheit, die seit über 15 Jahren komplexe medizinische Inhalte zielgruppengerecht und evidenzbaisert aufbereitet.
Mehr zu Jennifer Hamatschek
Sandra Winter, Gesundheitsredaktion
Sandra Winter ist eine erfahrene Gesundheitsjournalistin mit ausgewiesener Expertise in den Bereichen Ernährungswissenschaften, alternative Heilmethoden und Sportmedizin. Mit über 15 Jahren Erfahrung steht Sandra für vertrauenswürdige, wissenschaftlich fundierte und gut recherchierte Gesundheitsinformationen – immer am Puls aktueller Forschung und Trends in der Gesundheitsbranche.
Mehr zu Sandra Winter
ICD-Codes (International Classification of Diseases) sind weltweit anerkannte medizinische Verschlüsselungen für Diagnosen. Sie werden von Ärzt:innen verwendet, um Krankheiten und Gesundheitsstörungen eindeutig zu klassifizieren und
finden sich beispielsweise in Arztbriefen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Abrechnungen mit Krankenkassen.
Tatiana Schmid, Chefredaktion Gesundheit und Ernährung
Tatiana Schmid ist Diplom-Oecotrophologin und eine profilierte Fachjournalistin für Gesundheit, Medizin und Ernährung mit über einem Jahrzehnt redaktioneller Erfahrung.
Mehr zu Tatiana Schmid
Das könnte Sie auch interessieren:
Kreuzbandriss: Überblick
Lesen Sie alles über Ursachen, Symptome und Behandlung bei einem Kreuzbandriss.