Im Hinblick auf die Dauer von Husten unterscheiden Experten zwischen akutem und chronischem Husten. Akuter Husten liegt vor, wenn der Husten nicht länger als 8 Wochen besteht. Ein besonders häufiger Auslöser für akuten Husten sind Atemwegsinfekte.
Akuter Husten: Dauer
Definitionsgemäss handelt es sich um akuten Husten, wenn die Beschwerden maximal 8 Wochen bestehen. Davon abzugrenzen ist der chronische Husten1.
Akuter Husten
Chronischer Husten
≤ 8 Wochen
> 8 Wochen
Gut zu wissen:
Husten, der im Rahmen von Atemwegsinfekten auftritt, kann manchmal sehr hartnäckig sein. So halten zum Beispiel die Beschwerden bei einer virusbedingten Bronchitis im Schnitt vier Wochen an. Bei bakteriellen Atemwegsinfekten können auch deutlich mehr als sechs Wochen vergehen, bis der Husten abklingt – zum Beispiel bei Keuchhusten. Daher sprechen Fachärzte heute in der Regel erst nach 8 Wochen von chronischem Husten.
Akuter Husten: Ursachen
Die häufigste Ursache für akuten Husten sind Atemwegsinfekte (z. B. Erkältung). Grundsätzlich kommen zum Beispiel auch allergische Erkrankungen, Asthma und in selteneren Fällen eine Lungenentzündung, eine Lungenembolie oder bestimmte Herzerkrankungen als Ursache infrage. Ausserdem kann akuter Husten auch durch die Einatmung von Fremdkörpern oder -stoffen ausgelöst werden.
Akuter Husten: Ursachen im Überblick
Akute Atemwegsinfekte
Allergische Erkrankungen der Atemwege
Asthma
Einatmung von Fremdstoffen (z. B. Staub, Gase)
Lungenerkrankungen (z. B. Lungenentzündung, Lungenembolie)
Herzerkrankungen (z. B. Herzschwäche)
Akuter Husten: Behandlung
Die Behandlung von akutem Husten richtet sich nach dem jeweiligen Krankheitsbild. In den meisten Fällen steckt eine Erkältung hinter akutem Husten. Wichtig ist dann, dass der Infekt richtig auskuriert und die Schleimlösung in den Atemwegen unterstützt wird. Denn ansonsten kann sich leicht eine Zweitinfektion mit Bakterien oder eine Bronchitis entwickeln.
Wichtige Basismassnahmen bei Husten sind z. B.:
Viel Ruhe, damit der Körper sich gegen die Krankheitserreger wehren kann.
Ausreichend Schlaf
Reichlich trinken, zum Beispiel warmen Tee
Inhalieren, denn das kann die Schleimlösung unterstützen und hält die Schleimhäute feucht
Bei verschleimtem Erkältungshusten ist es wichtig, dass der Schleim gelöst und abgehustet werden kann. Dabei können Hustenlöser aus der Apotheke gute Dienste leisten: Sie lösen den festsitzenden Schleim in den Atemwegen und erleichtern das Abhusten.
Ein weiterer Tipp: Spaziergänge können bei Husten das Wohlbefinden steigern, denn den Atemwegen tut kühle, feuchte Luft in der Regel gut. Wichtig ist, dass Sie sich warm einpacken, im Winter z. B. mit Handschuhen, Schal und Mütze. Verzichten sollten Sie auf den Gang an die frische Luft, wenn Sie sich sehr abgeschlagen fühlen oder sogar Fieber haben. Dann ist es wichtig, dass Sie regelmässig stosslüften, um die Luftfeuchtigkeit im Raum möglichst hoch zu halten. Hilfreich können auch feuchte Handtücher sein, die Sie über den Heizkörper hängen.
Wichtig:
Grundsätzlich sollten Reizfaktoren wie etwa Tabakrauch gemieden werden.
Verlauf
Husten bei Erkältung
Trockener Reizhusten Er wird auch als unproduktiver Husten bezeichnet und tritt meist zu Beginn einer Erkältung auf. Der quälende trockene Husten, bei dem kein Schleim abgehustet werden kann, ist in der Regel recht schnell überstanden.
Husten mit Schleim Im Rahmen der körperlichen Abwehrreaktion kommt es zu einer vermehrten Schleimproduktion in den Atemwegen. Nach einigen Tagen wird deshalb der trockene Reizhusten von einem verschleimten Husten abgelöst. Ist der Schleim flüssig genug, kann er abgehustet werden.
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Tipps bei Husten
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Einen Gang runterschalten
Husten ist meist Folge eines grippalen Infekts. In diesem Fall leistet das Immunsystem im Kampf gegen die eingedrungenen Krankheitserreger Schwerstarbeit. Daher gilt: Vermeiden Sie Stress, ruhen Sie sich aus und sorgen Sie für wohlige Wärme, zum Beispiel mit dicken Socken, einer Decke und einem Schal um den Hals. So können Sie den Genesungsprozess auf angenehme Weise unterstützen.
Gut zu wissen:
Kurze Spaziergänge sind erlaubt und sogar empfehlenswert, sofern Sie sich fit genug dafür fühlen. Denn grundsätzlich tut Frischluft den Atemwegen gut. Wichtig ist, dass Sie auf Ihren Körper hören.
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Viel trinken
Bei Husten ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Denn so werden die Schleimhäute im Rachen befeuchtet und festsitzendes Sekret kann besser gelöst werden. Erwachsene sollten jeden Tag rund 1,5 Liter trinken. Die besten Durstlöscher sind stilles Wasser und ungesüsste Kräuter- oder Früchtetees. Auch warme Suppen – zum Beispiel eine Hühnerbrühe – zahlen auf den Flüssigkeitshaushalt ein und können bei einer Erkältung besonders wohltuend sein.
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Luftfeuchtigkeit erhöhen
Ein Plus an Luftfeuchtigkeit hat sich bei Husten bewährt, da auf diese Weise einem Austrocknen der Schleimhäute entgegengewirkt werden kann. Das gilt insbesondere in der Heizperiode, in der die Raumluft – sei es im Büro oder zu Hause – besonders trocken ist. Abhilfe schaffen Sie, indem Sie zum Beispiel eine mit Wasser gefüllte Schale auf den Heizkörper stellen. Unter Umständen kann auch ein Raumluftbefeuchter sinnvoll sein. Eine praktische Alternative für die eigenen vier Wände: Hängen Sie Ihre frisch gewaschene Wäsche im Zimmer zum Trocknen auf.
Gut zu wissen:
Auch ein kurzer, täglicher Spaziergang und regelmässiges Stosslüften tun den Atemwegen gut. Nach draussen gehen sollten Sie aber nur, wenn Sie kein Fieber haben.
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Reizstoffe meiden
Wer Husten hat, sollte unbedingt auf das Rauchen verzichten und auch Räume meiden, in denen geraucht wird. Der Grund: Tabakrauch stellt eine starke Belastung für die Schleimhäute dar und beeinträchtigt die Arbeit der Flimmerhärchen. Der Abtransport von Sekret wird zusätzlich erschwert.
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Wann zum Arzt bei Husten?
Husten lässt sich normalerweise gut selbst behandeln. In manchen Fällen ist allerdings ein Arztbesuch wichtig. Das gilt zum Beispiel, wenn die Beschwerden über eine Woche andauern oder sich sogar verschlimmern, wenn weitere Symptome wie Fieber (> 38,0 Grad), ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl, Atemnot oder Brustschmerzen hinzukommen, oder wenn ein blutiger oder eitriger Auswurf besteht.
Husten bei Schwangeren, Säuglingen, Kleinkindern, älteren oder chronisch kranken Menschen sollte grundsätzlich ärztlich abgeklärt werden.
Husten
Wann zum Arzt?
In der Regel können Sie einen Erkältungshusten mit etwas Geduld gut selbst in den Griff bekommen.
Bei folgenden Symptomen sollten Sie sich aber an einen Arzt wenden:
Anhaltender Husten (>1 Woche)
Fieber (> 38 Grad)
Starkes Krankheitsgefühl, Schüttelfrost
Kopf- und Gliederschmerzen
Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns
Ausgeprägte Müdigkeit
Schmerzen beim Husten
Grüner, gelber oder blutiger Auswurf
Atemgeräusche (z. B. Rasseln, Pfeifen)
Kurzatmigkeit, Atemnot
Bei Immunschwäche
Bei chronischen Herz- oder Lungenleiden
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1Quelle: Kardos et al.: Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zur Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit akutem und chronischem Husten. In: Pneumologie 2010; 64: 336–373
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