Nasennebenhöhlenentzündung
Schnupfen bei Sinusitis
Von einer Sinusitis sprechen Ärzte, wenn die Schleimhaut der Nasennebenhöhlen entzündet ist. Zu den typischen Symptomen zählen Schnupfen und eine verstopfte Nase sowie ein ausgeprägtes Druckgefühl über den betroffenen Nebenhöhlen. Besteht die Entzündung über mehr als acht bis zwölf Wochen oder tritt sie immer wieder auf, liegt eine chronische Sinusitis vor.
Sinusitis: Häufig die Folge einer Erkältung
Was viele nicht wissen: Eine akute Sinusitis entwickelt sich häufig auf dem Boden eines gewöhnlichen Erkältungsschnupfens, der in aller Regel durch Viren ausgelöst wird. Dann breitet sich die Entzündung von der Nasenschleimhaut (Rhinitis) auf die Nasenebenhöhlen aus (Sinusitis). Denn durch den Schnupfen schwellen die Nasenschleimhäute an. Das kann dazu führen, dass die engen Öffnungen, durch die die Nebenhöhlen miteinander verbunden sind gewissermassen „verstopft“ sind und so nicht mehr richtig belüftet werden. Ausserdem kommt es so zu einem Sekretstau in den Nasennebenhöhlen: Der Schleim kann nicht mehr richtig abfliessen. Diese Faktoren begünstigen auch eine Zweitinfektion mit Bakterien.
Um diesen Entwicklungen vorzubeugen, ist es wichtig, dass ein Erkältungsschnupfen gut auskuriert wird. Abschwellende Nasensprays können die Belüftung der Nasennebenhöhlen verbessern und werden daher für den kurzzeitigen Einsatz bei Schnupfen und verstopfter Nase empfohlen.
Vor allem dann, wenn die Sinusitis über längere Zeit bestehen bleibt oder immer wieder auftritt, kommen auch andere Auslöser infrage: So können zum Beispiel Allergien (z. B. gegen Pollen oder Hausstaubmilben) oder anatomische Faktoren (z. B. Verkrümmung der Nasenscheidewand) die Entwicklung einer Nasennebenhöhlenentzündung begünstigen.
Bei unklaren Beschwerden sollte daher immer ein Arzt die Ursachen abklären, damit eine geeignete Behandlung eingeleitet werden kann.
Schnupfen bei Sinusitis und weitere Symptome
Während eine Erkältung mit Niesreiz und Fliessschnupfen beginnt, stehen bei der Sinusitis eher die verstopfte Nase und Druckschmerzen im Bereich des Gesichts im Vordergrund der Symptomatik.
Die Patienten klagen häufig über Sekret, das den Rachen hinabrinnt und einen eitrigen Schnupfen. Das Nasensekret ist oft gelblich bis grünlich verfärbt. Zu den weiteren charakteristischen Symptomen zählen Kopfschmerzen sowie ein ausgeprägter Druckschmerz im Bereich der Nebenhöhlen, der sich beim Bücken oder Husten verstärkt. Auch Fieber und Störungen des Geruchssinns treten häufig auf. Weitere mögliche Symptome bei Sinusitis sind Husten, Kopfschmerzen, Halsschmerzen sowie Ohrenschmerzen.
Bei auffälligen Veränderungen wie starken Schwellungen im Gesicht, Sehstörungen oder anhaltenden Kopfschmerzen ist ein Arztbesuch unbedingt ratsam.
Hilfe bei Sinusitis
Zur Behandlung einer Sinusitis kommen verschiedene Therapieoptionen infrage. Die Palette reicht von schleimlösenden Mitteln über abschwellende Nasensprays bis hin zu chirurgischen Massnahmen. Welche in Ihrem Fall geeignet sind, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen.
- Schleimlösende Mittel bilden die Basis jeder Sinusitis-Behandlung, da sie zähes Sekret verflüssigen. So kann es leichter abfliessen. Vor allem pflanzliche Wirkstoffe wie Cineol oder Myrtol haben sich bewährt.
- Abschwellende Nasentropfen: Bei einer akuten Sinusitis können abschwellende Nasentropfen (z. B. mit dem Wirkstoff Xylometazolin) hilfreich sein, um die Belüftung und Drainage der Nasennebenhöhlen zu verbessern. Wichtig: Abschwellende Nasentropfen dürfen höchstens 7 bis 10 Tage am Stück angewendet werden!
- Salzhaltige Nasensprays: Bei chronischen Formen der Sinusitis können salzhaltige Nasensprays (hypertone Lösungen) eine Linderung der Beschwerden bewirken. Sie befeuchten und reinigen die Schleimhäute und haben zudem auch abschwellende Effekte.
- Inhalationen von warmem Wasserdampf: Bei Schnupfen werden Inhalationen empfohlen, um die Nasenschleimhäute zu befeuchten und die Schleimlösung zu unterstützen. Bei Sinusitis soll der Wasserdampf ähnliche Effekte zeigen und kann so auch zu einer Linderung der Symptome beitragen.
- Kortison-Sprays: Sowohl die akute als auch die chronische Sinusitis stellen entzündliche Erkrankungen dar, bei der es zu einer überschiessenden Abwehrreaktion der Schleimhaut kommt. Um diese krankhafte Schleimhautreaktion zu unterbrechen, werden oft Kortison-Sprays empfohlen, die direkt in die Nase eingebracht werden. Diese Medikamente müssen regelmässig und langfristig angewendet werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
- Antibiotika: Falls eine bakterielle Infektion zugrunde liegt, kann der Arzt die Verordnung eines Antibiotikums erwägen (zum Beispiel wenn zusätzlich Fieber besteht oder Komplikationen drohen).
- Schmerzmittel: Bestehen Schmerzen, können Schmerzmittel wie Paracetamol, Diclofenac und Ibuprofen eingesetzt werden. Vorsicht: Manche Betroffene leiden unter einer Schmerzmittel-Unverträglichkeit, die die Entwicklung einer Sinusitis begünstigen kann. In diesem Fall dürfen die sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika, zu denen zum Beispiel Ibuprofen und Diclofenac zählen, nicht verwendet werden.
- Operative Massnahmen: In bestimmten Fällen kann auch ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein.
- Weitere Massnahmen: Manche Betroffene profitieren auch von einer Infrarot-Bestrahlung. Die Akupunktur kann speziell bei Kopfschmerzen eventuell zu einer Linderung beitragen.
Lesen Sie mehr über was-tun-bei.ch/sinusitis.